Chronik

Seit wann in Arnegg Fasnet gefeiert wird lässt sich aufgrund fehlender Überlieferungen nicht mehr genau sagen. Bekannt ist allerdings, dass sich die Fasnet Mitte des letzten Jahrhunderts vor allem in den Lokalen des Ortes abspielte. Dort haben zu dieser Zeit rauschende Hausbälle mit Gesang und Tanz für Jung und Alt stattgefunden.

Die Anfänge der Arnegger Narrenzunft liegen in den Familien Wieland und Mattes. Der Vater der Familie Mattes hatte vor langer Zeit, noch als junger Mann, in seinem Heimatort eine Hanselmaske als Lohn für seine Arbeit erhalten. Irgendwann entschloss man sich diese Maske als Vorbild zu nehmen und zu mehreren, im einheitlichen Kostüm, auf die Fasnet zu gehen. Gesagt, getan - zu der vorhandenen Maske wurde ein Häs entworfen und der Großvater der Familien schnitzte und bemalte noch weitere Masken, so dass 1975 drei Hansel auf der Arnegger Fasnet zu finden waren. Bereits im nächsten Jahr beschlossen die Gründerfamilien eine zweite Narrenfigur zu schaffen. Ein Hexenhäs passend zum Hansel wurde entworfen und geschneidert, und wieder war es der Großvater, der die Maske dazu schnitzte. Die ersten Jahre bestand die Narrengruppe nur aus Familienmitgliedern und Verwandtschaft der Gründerfamilien. Das Treiben der Arnegger Hexen und Hansel beschränkte sich damals noch auf Veranstaltungen im Ort, auf Fasnettänze der örtlichen Vereine und Hausbälle in den Lokalen. Doch die Maskenträger blieben nicht unbeachtet, so dass sich ab etwa 1980 immer mehr Freunde und Bekannte der Familie anschlossen und sich die Gruppe nach und nach vergrößerte. Zu dieser Zeit zeigte sich die Narrengruppe auch zunehmend außerorts, Fasnetstänze in den umliegenden Orten wurden ebenso besucht, wie der jährlich stattfindende Narrensprung der NZ Blaustein am Fasnetssonntag. Der Bekanntheitsgrad steigerte sich zunehmend. Immer mehr Kontakte zu anderen Zünften wurde geknüpft, so dass die Arnegger Weethexen und Hansel bald auf vielen Umzügen und Veranstaltungen zu finden waren. Auch war der anfängliche kleine Haufen inzwischen zu beachtlicher Größe herangewachsen. Während sich die Organisation der Gruppe anfangs noch von selbst ergeben hatte, übernahm diese Aufgabe ab etwa 1980 Carola Heim, die Tochter der Gründerfamilie Wieland. Gemeinsam mit 2 weiteren Personen organisierte sie lange Zeit den Zusammenhalt der Gruppe. Bedingt durch die zunehmende Größe und Bekanntheit der Gruppe wurde dies aber immer schwieriger. Nachdem 1998 dann aus organisatorischen und versicherungstechnischen Gründen in der Mitgliederversammlung beschlossen wurde, die Narrenzunft als offiziellen Verein eintragen zu lassen, wurde gleichzeitig auch ein erster vorläufiger Zunftrat gewählt. Nach langen Zunftratsitzungen, endlose Briefverkehr und vielen ungeklärten Fragen waren dann im Sommer 1998 endlich alle notwendigen Unterlagen beisammen, so dass die Narrengruppe am 12.08.1998 als gemeinnütziger Verein eingetragen wurde. Inzwischen hat Carola Heim 2002 nach langjähriger Tätigkeit ihr Amt als Zunftmeisterin abgegeben. 2005 wurde das 30-jährige Bestehen der Zunft mit zahlreichen Gastzünften im Rahmen der "Narrennacht XXL" in der Mehrzweckhalle Arnegg gefeiert. Bis heute hat sich aus der einstigen "Familienzunft" ein Narrenverein mit 76 erwachsenen Mitgliedern und 32 Kinder entwickelt.

2020 feiern die Arnegger Weethexen und Hansel ihr 45-jähriges Jubiläum.